Reges Treiben herrscht unten im Dobel an der Ach. Mehrere zehnjährige Schülerinnen und Schüler sind gerade dabei, den Kiosk zu stürmen. Manch grüner Frosch wandert in einen Kindermund. Er ist natürlich süß. Der grüne Frosch schmeckt aber nicht nur lecker, er ist auch das Symbol der Dobelmühle. Nicht etwa, weil die Insel zwischen Ach und Mühlenkanal ein idealer Platz für verschiedene Amphibien ist. Der Frosch steht vielmehr für das englische Wort „frog“, und die vier Buchstaben bedeuten wiederum f.r.o.g. Die Abkürzung steht für „fully rely on God“ – „vertraue voll und ganz auf Gott“.
Dieses große Gottvertrauen brauchten auch die Gründer von Förderverein und gemeinnütziger GmbH, die nach dem Rückzug des Evangelischen Jugendwerks zur Jahrtausendwende das Ende der Dobelmühle nicht hinnehmen wollten. Zu viel an Ideen, Hoffnungen und Glaubensmut waren investiert worden, um dieses ideale Gelände in einer unberührten Landschaft aufzugeben.
Die Initiatoren Rüdiger Przykopp, Edgar Hiersekorn und Dirk Baumeister hielten an ihrem Traum fest, scharten viele engagierte Mitstreiter um sich und schufen schließlich die Voraussetzungen für eine Anlage, die heute als Ort der (fast) unbegrenzten Möglichkeiten firmiert. Den größten persönlichen Einsatz leistete dabei Przykopp, der 2001 die eigene Firma und das neu gebaute Haus verkaufte und mit seiner Familie in eine Ferienwohnung in Blönried zog. Sein plötzlicher Tod 2006 schien alles in Frage zu stellen. Just im selben Jahr musste dringend der marode Dachstuhl der Tenne ausgetauscht werden, und dann stürzte auch noch das Zirkuszelt, Ort für viele Veranstaltungen, in sich zusammen. Aber alle diese Herausforderungen wurden gemeistert – und weitere folgten.
Denn zum einen muss der Betrieb laufen und der Gast ein attraktives Angebot bekommen, zum anderen ist die Dobelmühle eine ewige Baustelle. Bei der Übernahme 1980 waren die Gebäude total vernachlässigt. Jetzt, 45 Jahre später und auch dank eines großen ehrenamtlichen Engagements, verbindet ein Neubau Mühlenturm und Bauernhaus, beide Gebäude sind saniert, genauso das Mitarbeiterhaus, das Häuschen für die FSJler und die Tenne.
Ein Glockenturm wird gerade gebaut, damit zum Jubiläum am 14. September geläutet werden kann. Das Tipi, das bei stürmischem Wetter immer wieder flach lag, soll in diesem Jahr durch einen Geodome, eine Art hölzernes Iglu, ersetzt werden. Übrigens: Pflege der Außenanlagen führt übers Jahr die gGmbH aus, der Förderverein fördert Projekte, die den Gruppen zugutekommen, wie zum Beispiel einen neuen Hochseilgarten.