Auch für die Einsatzkräfte gefährlich
Neben den Aktivisten oder „Roofern“, die den Turm wegen des Nervenkitzels besteigen und sich dabei filmen, geraten durch diese Aktionen jedoch auch die Hilfskräfte in Gefahr, die die illegalen Kletterer vom Turm holen müssen. Bei der Klima-Aktion sei die eingesetzte Hebebühne Krannich zufolge durch die starken Winde in der Höhe einem Ausschlag von bis zu drei Metern ausgesetzt gewesen. Jeder Einsatz berge außerdem Risiken, weil sich die Einsatzkräfte auf unbekanntem Terrain bewegten, erklärte das Ulmer Polizeipräsidium auf Anfrage.
Für Maßnahmen in größeren Höhen seien speziell ausgebildete Polizeikräfte erforderlich. Am Münster greife die Polizei auch auf die Expertise der Bauhütte zurück, um Sicherungen gefahrlos anbringen zu können. Ein außergewöhnliches Gefährdungsrisiko sieht die Polizei bei dem Münster derzeit nicht, weshalb auch keine „erhöhten Präsenzmaßnahmen“ nötig seien.
Möglicher Schutz des Münsters durch Stacheldraht?
Um illegale Klettereien am Turm zumindest zu erschweren, stehen keine Gerüste am Fuß des Turms. Kameras wurden zur Überwachung installiert. Die Münsterbauhütte prüfe derzeit, so Dekan Krannich, ob man Stacheldraht in bestimmten Bereichen anbringen könne. Allerdings sei ein umfassender Schutz einer Kirche als öffentlichem Gebäude nicht möglich:
Wir wollen und können aus dem Münster nicht Fort Knox machen
sagt Dekan Thorsten Krannich