Im Trauerzentrum begegnet man alldem auf vielfältige Art und Weise. Für manche ist ein künstlerischer Zugang der richtige, andere schreiben sich lieber das Leid von der Seele, wieder andere kommen mit Yoga-Übungen ins Gleichgewicht. Doch auch wer nur sitzen und schweigen will, ist hier richtig. Immer wieder gibt es Impulsabende, Segnungsgottesdienste und stille Stunden.
Jede Gruppe wird von ausgebildeten Trauerbegleitern betreut. Haupt- und Ehrenamtliche, die professionell geschult wurden und die Erfahrung im Umgang mit Menschen in Ausnahmesituationen haben. Auch das Trauerzentrum selbst bietet solche Kurse an.
Zu den Einstiegsübungen gehört dabei oft eine seelische Landkarte. In bunten Farben dürfen die Teilnehmer dabei markieren, wo im Leben sie sich gerade befinden. Juliane Löffler und ihrem Team ist es wichtig, dass der Zugang niederschwellig ist.
Keine komplizierten Hürden und Zugangsvoraussetzungen, das ist oberstes Gebot: Wer sich interessiert, kann sich unverbindlich beraten lassen, am Telefon oder vor Ort. Seit Kurzem gibt es auch ein monatlich stattfindendes Trauercafé, das spontan und ohne Anmeldung besucht werden kann. Eine gute Gelegenheit, das Trauerzentrum ein wenig kennenzulernen.
Entstanden ist es als vierte Säule des Hospizes St. Martin in Stuttgart-Degerloch: ein Angebot, das die stationäre und ambulante Sterbebegleitung ergänzt, für die die Einrichtung bisher bekannt ist. Neben Juliane Löffler fungieren dabei Sibylle Bossert (Trauerbegleitung), Daniela Kanzleiter (Trauerbegleitung), Britta Bosch (Seelsorge) und Sandra Fischer (Kunsttherapie) als Hauptamtliche. Rund 20 Ehrenamtliche unterstützen ihre Arbeit.
Bei uns wird viel gelacht
sagt Juliane Löffler
Denn so schwierig die Situation für Menschen in Trauer ist, so wenig lässt Juliane Löffler einen Zweifel daran, dass es in den Trauergruppen immer wieder auch heitere Momente gibt. Es sind lichte Momente, die das Leben wieder ein wenig leichter machen – wenigstens für ein paar Augenblicke lang.